Chronik

Im Jahre 1846 wurde nachweislich die erste Musikkapelle des Ortes gegründet. Diese Kapelle löste sich nach 6 Jahren wieder auf und wurde im Jahre 1885 wieder neu gegründet. Als Vorstand wurde Alois Prinz gewählt, der sein Amt 35 Jahre lang ausübte. Aufgrund des ersten Weltkrieges löste sich die Musikkapelle erneut auf.

Am 15. Februar 1920 wurde eine Gründungsversammlung der neuen Musikkapelle einberufen. Vorstand war Otto Rist, als Dirigent konnte der ehemalige Militärmusiker Xaver Stiefenhofer gewonnen werden.

Bereits am 31. Oktober 1920 gab die junge Kapelle ihr erstes Konzert und führte mit zwei Gruppen das Neujahrsblasen durch. Von 1920 bis 1925 wurde ein Musikverein gegründet, um die Musikkapelle finanziell zu unterstützen. Bei der Generalversammlung am 16. Januar 1930 trat der altbewährte Dirigent Xaver Stiefenhofer zurück. Gleichzeitig feierte er sein 40-jähriges Musikerjubiläum. Nachfolger wurde Karl Weh. Auch Vorstand Otto Rist hatte durch Josef Rasch einen Nachfolger. Xaver Stiefenhofer wurde zum Ehrendirigenten.

Der zweite Weltkrieg versetzte dem Vereinsleben einen schweren Schlag. Bis auf 7 Musiker mussten alle einrücken. Die Daheimgebliebenen hatten die traurige Aufgabe, während des Krieges 59 gefallenen Gemeindebürgern die letzte Ehre zu erweisen. Ein Musikkamerad (Martin Braun) ist gefallen, zehn weitere kehrten teils nach mehrjähriger Gefangenschaft in ihre Heimat zurück.

Am 30. April 1945 zog die französische Besatzungsmacht in Maierhöfen ein und zerstörte noch am selben Tag das gesamte vorhandene Notenmaterial.

Bereits 1948 ist die Musikkapelle wieder dem neu gegründeten Allgäu-Schwäbischen Musikbund beigetreten. Am 29. und 30. August 1953 wurde, das infolge des Krieges verschobene 100-jährige Gründungsjubiläum nachgefeiert und gleichzeitig eine neue Fahne geweiht, welche die Fahnenpatin Helene Reutemann dem Fähnrich Franz Wegmann übergab. Ein großer Festzug mit 29 Kapellen und mehreren schön geschmückten Festwagen erfreute die zahlreichen Zuschauer. Mit einem stimmungsvollen Abend im Festzelt und der Ehrung von elf Musikern für 25-jährige aktive Zeit klang das Jubiläum aus. 1957 veranstaltete man ein dreitägiges Volksfest mit Zeltbetrieb, um die neue Uniform zu finanzieren.

Verbunden mit dem 40-jährigen Bestehen der derzeitigen Kapelle fand vom 12. bis 15. August 1960 das Bezirksmusikkameradschaftstreffen statt.

Beim Osterkonzert 1964 verabschiedete sich die Kapelle von ihrem beliebten langjährigen Dirigenten Karl Weh, der nach 34 Jahren als Dirigent den Taktstock seinem Nachfolger Paul Rist übergab. Als Anerkennung für seine Verdienste um die Blasmusik wurde er zum Ehrendirigent ernannt. 1967 legte Paul Rist seinen Dirigentenstab nieder. Seine Aufgabe übernahm Xaver Baur. Beim Frühjahrskonzert am 31. Mai 1970 konnte Vorstand Josef Rasch ein seltenes Jubiläum im Bereich des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes feiern. Für 50 Jahre aktive Tätigkeit in der Kapelle, davon 40 Jahre als Vorstand, zeichnete ihn der Musikbund mit der goldenen Ehrennadel aus. Im Namen der Musikkameraden dankte Konrad Rist für das jahrzehntelange, unermüdliche und erfolgreiche Wirken zum Wohle der Kapelle.

Vom 28. bis 31. Mai 1971 feierte man das 125-jährige Gründungsjubiläum und zugleich das 10. Bezirksmusikfest. Der Festzug fiel buchstäblich ins Wasser, hatte es doch die ganzen Festtage geregnet. Mit einem Allgäuer Heimatabend am Montag klang das Fest harmonisch aus.

Auf der Generalversammlung am 21. April 1972 übergab Vorstand Josef Rasch nach 42 Jahren die Vereinsleitung seinem Nachfolger Konrad Rist. Am 6. Mai 1972 konnte Vorstand Josef Rasch im Kaisersaal von Ottobeuren für die Maierhöfer Blaskapelle eine besondere Auszeichnung, die Pro Musica-Plakette, in Empfang nehmen.

Beim Pfingstkonzert 1972 wurde Josef Rasch wegen seiner großen Verdienste um die Musikkapelle zum Ehrenvorstand ernannt. 1974 ging ein lang gehegter Wunsch der Kapelle nach einem Proberaum in Erfüllung. Im Stadel der Metzgerei Kolb wurde mit viel Eigenleistung und tatkräftiger Unterstützung der Firma Zeh das neue Heim geschaffen, das am 22. Dezember durch den Ortsgeistlichen Pater Erhard Kolb eingeweiht und der Allgemeinheit vorgestellt wurde.

Das Jahr 1976 brachte einen Wechsel in der Vorstandschaft. Konrad Rist übergab dem neuen Vorstand Armin Böck die Vereinsleitung. Für die großen Verdienste um die Musikkapelle wurde Konrad Rist zum Ehrenmitglied ernannt. Bei der Generalversammlung 1981 wurde Peter Sperlich anstelle des im Dezember 1980 unerwartet verstorbenen Xaver Baur zum 1. Dirigenten ernannt. 1982 legte Vorstand Armin Böck sein Amt nieder und wurde nach 32-jähriger Musikertätigkeit zum Ehrenmitglied ernannt. Nachfolger wurde der bisherige 2. Vorstand Xaver Kögel.

Vom 2. bis 7. Januar 1985 nahm die Kapelle am Musik- und Theaterfestival „Prager Winter“ in Prag teil. Bei den Wertungsspielen errangen die Maierhöfer Musikanten unter internationalen Teilnehmern in der Oberstufe den 4. Platz. Für sein Trompetensolo „Der alte Dessauer“ erhielt Arthur Baur als bester Solist einen Pokal. 1985 erfolgt die Eintragung in das Vereinsregister.

Im Jahre 1986 feierte die Musikkapelle ihren 140. Geburtstag in Verbindung mit dem 24. Bezirksmusikfest. Am 3. und 4. Mai fanden Wertungsspiele und ein Festakt in der Iberghalle statt. Bei den Wertungsspielen stellten 20 Kapellen ihr Leistungsvermögen auf den Prüfstand und beim Festakt gedachten die zahlreichen Redner der 140 Jahre Blasmusik in Maierhöfen. Vom 25. bis 28. Juli war Festzeltbetrieb. Der Festmontag klang aus mit „Gitti & Erika“ und dem „Isarexpress“.

Die Generalversammlung am 15. Januar 1988 brachte einen Wechsel an der Vereinsspitze. Vorstand Xaver Kögel trat aus persönlichen Gründen zurück. Neuer Vorstand wurde Konrad Wegmann. Auf der Generalversammlung im Frühjahr 1989 übernahm Ludwig Sontheim den Dirigentenstab, zweiter Dirigent wurde Xaver Rist.

Im Jahre 1991 übergab Ludwig Sontheim den Taktstock seinem Nachfolger Stephan Knöpfle, er blieb jedoch zweiter Dirigent. Auf der Generalversammlung am 14. Januar 1995 stellt 2. Dirigent Ludwig Sontheim sein Amt zur Verfügung. Es folgt als 2. Dirigent Klaus Sontheim und als 3. Dirigent Arthur Wegmann.

Mit einem Jubiläumskonzert wurde das Festjahr 1996 eröffnet. Am 5. Juli trat die Gruppe Gsälzbar zum Auftakt des Musikfestes auf. Bei Regen wurde ein Händler- und Bauernmarkt am Samstagnachmittag im Zelt abgehalten. Das „Original Eistobel-Echo“ unterhielt die Besucher. Am Abend sorgten die 3 Zwidern sowie die Oberallgäu Musikanten für Stimmung. Nach einem Zeltgottesdienst am Sonntag und dem anschließenden Frühschoppen mit der MK Sibratshofen wurde der darauf folgende Festumzug mit einem Massenchor an der Iberghalle begonnen. Fröhlich gesellige Stunden im Zeit mit Unterstützung der Festführer ließen dieses Fest am Abend ausklingen.

1997 erhielt die Kapelle Unterstützung von 5 Neuzugängen. Die Ehrung zum 25-jährigen Jubiläum konnte Bezirksdirigent Otto Müller an Dominikus Mader überreichen. Im Mai musste die Kapelle das Ehrenmitglied Xaver Hagg sowie das Ehrenmitglied und Vorstand a. D. Konrad Rist an ihren Gräbern mit Trauermusik verabschieden. Ein ausgelassenes Musikfest mit vielen Erinnerungen konnten die Musikanten in Moldertshausen erleben. Eine Gemeinschafts-Serenade mit den Kameraden von St. Mang durfte im Hofgarten der Residenz in Kempten aufgeführt werden. Der Musikausflug führte nach Budapest. Neben den kulturellen Sehenswürdigkeiten der Stadt fühlte man sich doch bei einem bayerischen Oktoberfest in Ungarn sehr heimisch.

1998 wurde Konrad Wegmann nach 10-jähriger erfolgreicher Vorstandstätigkeit durch Ludwig Sontheim abgelöst. Dies wurde mit der Verleihung der bronzenen Anstecknadel am weiß-blauen Band gewürdigt. Zu seinem 50. Geburtstag lud Josef Lanz die Musikkapelle zu sich ein. Einige Musiker spielten dort böhmisch-mährisch auf. Danach verfolgten 11 Musiker der Kapelle diese Musikrichtung, um in einer Kleinbesetzung zu musizieren.

1999 übernahm Mario Schwarz den Posten des Kassiers von Petra Hauber. Ebenso wurde die Tätigkeit von Schriftführerin Petra Rasch an Klaus Einsle weitergegeben. Für 25-jährige Treue zum Verein wurden Armin Böck, Xaver Hagspiel sowie Konrad Wegmann ausgezeichnet. Auch bei sportlichen Veranstaltungen beteiligte sich der Verein. So fuhren die Musikanten im Schwarzwald um den Titel des Deutschen Musikantenskimeisters. Mit einer Brotzeit und Freibier in den Händen überraschten die Grünenbacher Musikanten auf einer Musikprobe. Sie baten die Maierhöfer Kapelle in Reimform die Patenschaft zu ihrer Fahnenweihe zu übernehmen. Beim Weinfest in Auggen/Schwarzwald durften die Besucher traditionelle Blasmusik aus Maierhöfen erleben.

Für 50 Jahre Treue und Verdienste für die Blasmusik wurde Waldemar Wiedemann im Jahr 2000 geehrt. Ebenso konnte Musikwirt und Fähnrich Gebhard Bodenmüller für 25-jährige Tätigkeit gewürdigt werden. Mit sehr gutem Erfolg lautete das Ergebnis beim Wertungsspiel in Grünenbach. Mit dem Pflichtstück Lachische Sonne und dem Selbstwahlstück Mountain Panorama hatte die Kapelle in der Oberstufe teilgenommen. Als Pate durfte die Maierhöfer Musikkapelle zur Fahnenweihe beim Bezirksmusikfest in Grünenbach die Festlichkeiten musikalisch umrahmen. Zu einem Spielauftritt am Weinfest in Neef/Mosel wurden wir eingeladen. 

Ein Besuch bei der Weltausstellung Expo in Hannover und eine Städtereise nach Hamburg wurde als Musikausflug organisiert.

2001 beendete Gebhard Bodenmüller seine Tätigkeiten als Fähnrich und Musikwirt. Diesen Leistungen wurde mit der Ernennung zum Ehrenmitglied gedankt. Das Ehepaar Janis und Gebhard Bautz teilt sich seitdem diese Tatigkeiten als Musikwirtin und Fähnrich. Für 10 Jahre Dirigent in der Kapelle wurde Stephan Knöpfe die Ehrennadel in Bronze am weiß-blauen Band verliehen. Der in Maierhöfen lebende King of Harmonica, René Giessen, lud uns ein, mit ihm zusammen ein Galakonzert zu präsentieren. Der Bayerische Rundfunk übertrug live die Radiosendung Bayern 1 unterwegs. Zur musikalischen Umrahmung durfte die Kapelle auch live beitragen.

2002 mussten wir vom langjährigen Ortsgeistlichen Herrn Erhard Kolb an seinem Grab Abschied nehmen. Nach 25 Jahren aktivem Musizieren konnte Franz Wegmann geehrt werden. Der Musikausflug führte nach Schladming. Dort fand eine Europameisterschaft für böhmisch-mährische Blasmusik statt, bei der das Gehrenbach-Ensemble teilnahm. Zu einer Visitation kam Bischof Dammertz nach Maierhöfen, zu der wir ihn musikalisch begrüßen durften. Eine neue Tracht konnte für die Musikanten angeschafft werden.

Seit einem Unfall im Jahre 2003 kann Reinhold Dreyer am aktiven Musikalltag nicht mehr teilnehmen, so wurde ihm nach 35-jähriger Vereinszugehörigkeit die Ehrenmitgliedschaft zu Teil. Auch Josef Füssinger durfte für 25 Jahre aktiver Musikant geehrt werden. Zu einen Spielausflug zur Stimmung beim Weinfest wurde die Kapelle wieder nach Auggen im Schwarzwald eingeladen.

Zum neuen Notenwart wurde 2004 Xaver Mader gewählt. Eine Freude durfte Waldemar Wiedemann von der Kapelle gemacht werden, als ein Ständchen zu seinem 70. Geburtstag erklang. Beim Stimmungswettbewerb in Buchenberg konnte der zweite Platz durch zahlreich mitgereiste Fans der Kapelle erreicht werden. Zu einem Gemeinschaftskonzert mit den Musikkameraden aus Frauenzell wurden wir in ihren Festsaal eingeladen.

Das Dekanat Lindau bat im Jahr 2005 die Kapelle aus Maierhöfen zur Umrahmung ihres Wallfahrtgottesdienstes nach Maria-Thann. Eine eindrucksvolle Reise nach Dresden sowie einen Spielauftritt in Jena beim Stadtfest war das Ziel beim Musikausflug. Den Festauftakt zum 44. Bezirksmusikfest in Maierhöfen eröffnete Jörg Bollin und das mährische Feuer mit einem Festkonzert.